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Was ist eine Zellgruppe?

Was ist das Wichtigste an der Zellkirche? Der Trainingspfad? Die Übergangsstrategie? Gemeindewachstum?Nichts davon reicht an das eigentliche Kronjuwel heran – die Zelle selbst (wie man die „Zelle“ nennt, variiert – wichtiger ist ihre Definition).


Du würdest diesen Artikel nicht lesen, wenn du nicht leidenschaftlich an Zellgruppen interessiert wärst. Du hast ihre neutestamentliche Atmosphäre erlebt. Du hast gesehen, wie Nicht-Christen in dieser interaktiven Umgebung verändert wurden. Du hast wahre Zellgemeinschaft genossen. Du hast miterlebt, wie Christen verändert und zukünftige Leiter durch Zellgruppen hervorgebracht wurden.


Doch Kleingruppen und Zellen sind in der heutigen Kirche zu Konsumgütern geworden. Wenn jemand „Zelle“ sagt, denken viele an eine Bibelstunde, ein soziales Treffen, eine Sonntagsschulklasse oder irgendetwas anderes – Hauptsache, es ist eine kleine Gruppe. Und viele „Zellmodelle“ tragen noch zur Verwirrung bei, indem sie das Wort „Zelle“ großzügig auf jede Gruppe in der Gemeinde anwenden. Manche Gemeinden haben enorme Freiheiten in der Definition von Zellgruppen genommen. Hier sind einige der neuesten Definitionen:


  • Eine Gruppe von Menschen in der Ehevorbereitung

  • Ein sechswöchiger Kurs in der Kirche

  • Kinder im Bus auf dem Weg zur Gemeinde

  • G-12 Gruppen

  • Chöre

  • Ordner-Teams


Einige dieser „Zellgruppen“ treffen sich in der Gemeinde, andere außerhalb. Einige wöchentlich, monatlich oder sogar nur vierteljährlich.


Was ist also wirklich eine Zellgruppe? Wie können wir eine echte Zellgruppe von allen anderen Kleingruppen und Programmen in der Gemeinde unterscheiden? Was ist die biblische Grundlage für diese Unterscheidung? Ich schlage mehrere Komponenten vor, die helfen, eine echte Zellgruppe zu definieren:


Geistliches Wachstum

Die Zelle hilft Menschen, in Christus zu wachsen. Zellen sind nicht einfach gesellige Treffen mit Fokus auf Gemeinschaft und Snacks. Nein, Zellen müssen Menschen verwandeln, um wirksam zu sein. In Apostelgeschichte 9,31 sehen wir, wie Hausgemeindemitglieder geistlich gestärkt und durch den Heiligen Geist ermutigt wurden.


Gemeinschaft

Intimität – die meisten sind sich einig, dass Zellen klein bleiben müssen. Mit mehr als 15 Erwachsenen verlieren sie ihre Intimität und ihren Sinn. Das größte Bedürfnis heute ist echte Gemeinschaft. Zellen müssen klein bleiben, damit jeder die Möglichkeit hat, sich zu beteiligen. Die Schrift zeigt, dass das Bild der Gemeinde als Familie zentral ist (1. Timotheus 3,15). Die neutestamentlichen Hausgemeinden waren klein und organisch.


Evangelisation durch Durchdringung

Zellen brauchen ein Ziel, das über sich selbst hinausgeht. Sie müssen offen für Nicht-Christen bleiben. Sie finden außerhalb der Gemeindemauern statt – dort, wo die Menschen leben und arbeiten. Dies war ein zentrales Prinzip in allen wachsenden Zellkirchen weltweit.

Heutzutage ist es modern, Kleingruppen im Rahmen von Sonntagsschulen oder Gottesdiensten zu organisieren. Aber das fördert die „Kommt und seht“-Mentalität, nicht das neutestamentliche „Wir kommen zu euch“. Das Herzstück der Zellstrategie ist evangelistische Durchdringung. Die Gemeinderäume sind gut für Anbetung, Schulung, Coaching und Netzwerktreffen – aber die Zelle gehört in die Nachbarschaft, ins Zuhause, ins Café, in die Uni, ins Restaurant.


Die ersten Christen trafen sich primär in Hauskirchen, eingebettet in ihren Alltag – eigene Kirchengebäude gab es erst zwei Jahrhunderte nach Jesu Tod.


Multiplikation

Zellen sind dafür geschaffen, sich zu multiplizieren. Ihr „DNA“ ist es, neue Zellen zu gebären. Aber das Ziel ist nicht einfach Multiplikation – sondern Jünger zu machen, die wiederum Jünger machen. Das geschieht zuerst in der Zellumgebung.Gesunde Zellen bringen neue Zellen hervor. Deshalb braucht es Training und Begleitung, damit Multiplikation gelingen kann. Die Urgemeinde wuchs durch ständige Vermehrung der Hauskirchen im Römischen Reich (Apg. 2,46–47).


Regelmäßigkeit

In der Zellkirche ist die Zelle genauso Kirche wie der Gottesdienst. Die Urkirche war eine Hausgemeindebewegung, die sich zusätzlich gelegentlich zur Feier versammelte.Wenn eine Zelle nur monatlich oder sporadisch stattfindet, aber der Gottesdienst jede Woche, dann sagt man damit: „Unsere Gruppen sind nur ein Programmpunkt unter vielen – nicht das Leben der Gemeinde.“


Viele kritisieren wöchentliche Zelltreffen. Warum nicht alle zwei Wochen? Doch das Buch Small Groups, Big Impact von Jim Egli und Dwight Marble (2011) zeigt klar: Wöchentliche Treffen machen einen riesigen Unterschied.


Zitat:

„Wir fanden heraus, dass in Gruppen, die nur alle zwei Wochen treffen, kaum etwas geschieht... Die meisten Menschen verpassen wegen Krankheit, Arbeit oder Familie sowieso einige Treffen. Bei zweiwöchentlichem Rhythmus sehen sich viele Gruppenmitglieder nur alle sechs Wochen – zu selten, um echte Beziehungen zu bauen.“

Wenn du gerade eine Gruppe leitest, die sich alle zwei Wochen trifft, überlege gemeinsam mit der Gruppe, ob ein wöchentlicher Rhythmus nicht sinnvoller wäre – oder zumindest drei Treffen im Monat. Alternativ kann man auch monatlich ein Treffen mit Fokus auf Spaß und Evangelisation ergänzen.


Was ist eine Zelle?

Ich habe bisher nicht über Dinge wie „Ablauf“, „Beteiligung“ oder „Lektionen“ gesprochen – denn diese sind zweitrangig im Vergleich zu den vorherigen Punkten.

Wenn ich von Multiplikation spreche, meine ich: Jünger machen, die Jünger machen.Deshalb schlage ich folgende Definition vor:

Zellen sind Gruppen von drei bis fünfzehn Personen, die sich wöchentlich außerhalb des Gemeindegebäudes treffen, mit dem Ziel von Evangelisation, Gemeinschaft und geistlichem Wachstum – um Jünger zu machen, die wiederum Jünger machen, was zur Multiplikation führt.

Die Gemeinde Big Bear Christian Center definiert ihre Zellgruppen so:

Im Zentrum der Gemeinde stehen Lebensgruppen von 3–15 Personen, die sich wöchentlich im Big Bear Valley treffen. Durch Gebet und den Heiligen Geist bevollmächtigt, besteht ihr Ziel darin, durch geistliches Wachstum, Gemeinschaft und Evangelisation Jünger zu machen, was zur Multiplikation der Gruppen führt.

Randy Frazee beschreibt seine Gruppen mit dem Akronym SERVICE:


  • S = Spirituelle Formung (geistliches Wachstum jedes Einzelnen)

  • E = Evangelisation (Gebet für drei Haushalte in der Nachbarschaft)

  • R = Reproduktion (neue Leute willkommen, Leiterschaft in Ausbildung, neue Zelle jährlich)

  • V = Volunteerismus (Dienst in der Ortsgemeinde fördern)

  • I = Internationale Mission (ein Projekt unterstützen)

  • C = Care (gegenseitige Fürsorge)

  • E = Extending Compassion (praktische Barmherzigkeit vor Ort)


Jeff Basette, ehemaliger Pastor von Hope Christian Fellowship, definiert Zellen folgendermaßen:

Eine Gruppe von 3–15 Personen, die sich wöchentlich außerhalb des Gemeindegebäudes trifft. Vom Geist durch Gebet geleitet, ist ihr Ziel, Leben durch Gemeinschaft, Jüngerschaft, Evangelisation und Multiplikation zu verändern.

Vielleicht formulierst du die Elemente deiner Zellgruppen anders. Aber ich ermutige dich: Halte an einer qualitativen Definition fest.Zwar dürfen und sollen wir Zellarbeit weiterentwickeln – doch einige Dinge, wie die Definition der Zelle, sollten wir zu unserem eigenen Wohl und zur Gesundheit von Christi Leib nicht verändern.


Dieser Artikel erschien ursprünglich hier.

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